Katholische Trauerfeier

Zwischen Trauer und Trost: Die Bedeutung katholischer Trauerrituale

Trauerfeiern in der katholischen Kirche sind nicht nur ein Abschied von einem geliebten Menschen, sondern auch ein Ausdruck des Glaubens und der Hoffnung. In Österreich, wo der Katholizismus tief in der Kultur verwurzelt ist, werden diese Zeremonien mit besonderer Pietät und mit Respekt durchgeführt. Diese Art der Trauerfeiern helfen den Hinterbliebenen den Verlust zu verarbeiten und die Hoffnung nicht zu verlieren.

Die Bedeutung der Trauerfeier im Katholizismus

Im Katholizismus wird der Tod als Übergang in ein neues Leben verstanden. Die Trauerfeier, oft als Requiem oder Seelenmesse bezeichnet, spiegelt diesen Glauben wider. Es ist eine Zeit, in der Familie, Freunde und Gemeindemitglieder zusammenkommen, um sich von dem Verstorbenen zu verabschieden, sein Leben zu ehren und für ihn zu beten.

Das sagt ein Dompfarrer

Wir haben mit Klagenfurter Dompfarrer, Dechant  Dr. Peter Allmaier, gesprochen und erfragt, wie er ganz persönlich das Thema Tod in seiner Gemeinde thematisiert und worauf er besonderen Wert legt: Die kirchliche Trauerfeier betont die göttliche Zusage des Lebens, die trotz des Todes nicht zurückgenommen wird. Alles, was ein Mensch gelebt und erlebt hat, ist bei Gott bleibend aufgehoben. Die Liebe, die gegeben und empfangen wurde, bleibt über den Tod hinaus bestehen. Denn Gott nimmt die verstorbene Person in jener Ewigkeit bei sich auf, die den Augen der Lebenden noch verborgen ist. Unsichtbar, aber wirklich wirkt die Verbindung über den Tod hinaus zu den Menschen weiter, so dass die Lebenden nur die andere Seite jenes Lebens sind, in dem sich die Verstorbenen befinden.

Ablauf einer katholischen Trauerfeier

Der Ablauf einer katholischen Trauerfeier in Österreich folgt einem traditionellen Muster, das sich in drei Hauptteile gliedert: die Aufbahrung, die Messe und die Beisetzung.

  1. Die Aufbahrung: Vor der eigentlichen Messe wird der Verstorbene aufgebahrt. Dies gibt den Trauernden die Möglichkeit, in Ruhe und Würde Abschied zu nehmen. In dieser Phase wird der Rosenkranz gebetet, was der Tradition entspricht, für die Seele des Verstorbenen zu beten.
  2. Die Trauermesse: Der zentrale Teil der Trauerfeier ist die Messe. Während der Messe werden Lesungen aus der Bibel vorgetragen, die Trost und Hoffnung spenden sollen. Besonders hervorzuheben ist die Eucharistiefeier, in der Tod und Auferstehung Christi gefeiert werden. An dieser Auferstehung soll auch die verstorbene Person teilhaben.
  3. Die Beisetzung: Nach der Messe folgt die Beisetzung auf dem Friedhof. Hier wird der Sarg zum Grab getragen, begleitet von Gebeten und Segnungen. Dieser Teil endet oft mit dem traditionellen „Letzten Geleit“, bei dem die Anwesenden dem Verstorbenen die letzte Ehre erweisen.

Besondere Bräuche und Symbole

In Österreich finden sich bei katholischen Trauerfeiern einige besondere Bräuche und Symbole. So ist es üblich, dass die Familie des Verstorbenen Erinnerungskarten verteilt, die ein Bild des Verstorbenen sowie ein Gebet oder einen Segensspruch enthalten. Auch das Tragen von Trauerkleidung, meist in Schwarz, ist ein Ausdruck des Respekts und der Trauer.

Passende Fürbitten für Trauerfeiern

Fürbitten sind Gebete, in denen die Gemeinde spezielle Bitten und Anliegen vor Gott bringt. Sie sind ein zentraler Bestandteil der katholischen Liturgie und dienen dazu, für den Verstorbenen, die Trauernden und weitere Anliegen zu beten. Hier sind fünf Beispiele:

  • Für den Verstorbenen: „Herr, wir bitten Dich für unseren verstorbenen Bruder/unsere verstorbene Schwester [Name des Verstorbenen]. Nimm ihn/sie auf in Dein Reich, wo es kein Leid und keinen Schmerz mehr gibt. Lass ihn/sie Frieden finden in Deiner ewigen Liebe.“
  • Für die Trauernden: „Gütiger Gott, wir bitten Dich für die Familie und Freunde von [Name des Verstorbenen]. Schenke ihnen Trost und Kraft in dieser Zeit der Trauer. Umfange sie mit Deiner liebenden Gegenwart und hilf ihnen, ihren Schmerz in Hoffnung zu verwandeln.“
  • Für alle, die im Glauben verstorben sind: „Himmlischer Vater, wir gedenken aller Verstorbenen, die im Glauben an Dich ihr Leben gelebt haben. Wir bitten Dich: Öffne ihnen die Pforten des Himmels und lass sie teilhaben an Deiner ewigen Herrlichkeit.“
  • Für die Gemeinschaft der Gläubigen: „Herr, wir bitten Dich für unsere Gemeinde und für alle, die heute hier versammelt sind. Stärke unseren Glauben und unser Vertrauen in Dich. Hilf uns, einander zu trösten und zu stützen in Zeiten der Not und des Abschieds.“
  • Für besondere Anliegen: „Allmächtiger Gott, wir bringen vor Dich alle, die in Trauer und Leid sind, besonders jene, die keinen Trost finden oder allein sind. Sei ihnen nahe mit Deiner tröstenden und heilenden Liebe, und schenke ihnen Menschen, die sie in ihrer Trauer begleiten.“

Diese Fürbitten können individuell angepasst und erweitert werden, um spezielle Wünsche und Umstände der Trauerfeier und des Verstorbenen widerzuspiegeln.

Lieder für katholische Trauerfeiern

Viele Lieder von katholischen Trauerfeiern handeln von Auferstehung und dem ewigen Leben. Gängige und beliebte Lieder sind da zum Beispiel:

Die Lieder während eines katholischen Trauergottesdienstes werden vom Priester und der Trauergemeinde gemeinsam gesungen. Das gemeinsame Singen ist dabei ein tröstlicher Aspekt im Prozess. Auf Wunsch der Hinterbliebenen kann das Singen der Abschiedslieder auch eine Einzelperson oder ein Chor übernehmen.

Der Trost des Glaubens

Ein wesentlicher Aspekt der katholischen Trauerfeier ist der Trost, den der Glaube bietet. Die Botschaft von der Auferstehung und dem ewigen Leben hilft vielen Trauernden, ihren Verlust zu verarbeiten. Die Gemeinschaft der Kirche bietet Unterstützung und ein Gefühl der Zugehörigkeit in einer Zeit, in der sich Trauernde oft isoliert und allein fühlen.

Fazit

Katholische Trauerfeiern in Österreich sind tiefgründige Ereignisse, die Trauer, Glauben und Hoffnung vereinen. Sie bieten einen Rahmen, in dem sich die Hinterbliebenen in ihrer Trauer unterstützt und getröstet fühlen