Die Ausbildung zum Bestatter

Qualifikationen und Anforderungen

Ein Bestatter hat vielfältige Aufgaben, die über die Organisation und Durchführung von Bestattungen hinausgehen. Dazu gehören die Überführung und Versorgung des Verstorbenen, die Beratung der Hinterbliebenen bei der Wahl der Bestattungsform und des Sarges, die Koordination mit Friedhofsverwaltungen und Behörden, die Gestaltung von Trauerfeiern und die Unterstützung der Trauernden bei der Bewältigung des Verlustes.

Eine einführende Perspektive: Was macht einen guten Bestatter aus?

Ein guter Bestatter zeichnet sich durch Empathie, Sensibilität und Einfühlungsvermögen aus. Er nimmt sich Zeit, um die Bedürfnisse und Wünsche der Hinterbliebenen zu verstehen und sie angemessen zu unterstützen. Zudem verfügt er über organisatorisches Geschick, um die zahlreichen Aufgaben rund um eine Bestattung zu koordinieren und zu bewältigen.

Die Bedeutung des Bestattungsgewerbes

Das Bestattungsgewerbe erfüllt eine wichtige gesellschaftliche Funktion, indem es den Menschen in Zeiten des Verlustes Unterstützung und Trost bietet. Bestatter ermöglichen es den Hinterbliebenen, sich von ihren Lieben in einer würdevollen und persönlichen Art und Weise zu verabschieden. Sie tragen zur Trauerbewältigung bei und spielen eine bedeutende Rolle bei der Aufrechterhaltung der Gedenkkultur.

Die Rolle des Bestatters vor der Beerdigung

Vor einer Beerdigung übernimmt der Bestatter eine Vielzahl von Aufgaben. Dazu gehören die Abholung des Verstorbenen vom Sterbeort, die hygienische Versorgung und Vorbereitung des Leichnams, die Zusammenarbeit mit Ärzten und Pathologen für die Ausstellung von Totenscheinen und die Terminabsprache mit den Angehörigen für die Trauerfeier und Beerdigung.

Der Bestatter als Begleiter in der Trauerzeit

Der Bestatter ist nicht nur für die organisatorischen Aspekte zuständig, sondern fungiert auch als einfühlsamer Begleiter in Zeiten des Verlustes. Er steht den Hinterbliebenen mit Rat und Tat zur Seite, hört zu, bietet Trost und unterstützt sie bei allen Fragen und Entscheidungen rund um die Bestattung. Durch sein Mitgefühl und Verständnis schafft er eine vertrauensvolle Atmosphäre.

Formalitäten und rechtliche Aspekte: Was der Bestatter erledigt

Der Bestatter übernimmt wichtige Aufgaben im Zusammenhang mit den erforderlichen Formalitäten und rechtlichen Aspekten einer Bestattung. Dazu gehört die Anmeldung des Todes beim Standesamt, die Beantragung der Sterbeurkunden, die Organisation der erforderlichen Dokumente für die Friedhofsverwaltung sowie die Abwicklung von Versicherungsangelegenheiten. Der Bestatter entlastet die Hinterbliebenen, indem er diese administrativen Aufgaben übernimmt.

So wird man Bestatter in Österreich

In Österreich ist das Bestattungsgewerbe streng geregelt und erfordert umfassende Kenntnisse, Erfahrungen und Fähigkeiten. Um das Gewerbe anzumelden, müssen Antragsteller in der Regel eine Befähigungsprüfung ablegen und eine mindestens zweijährige fachliche Tätigkeit nachweisen. Akademien bieten Vorbereitungskurse für angehende Bestatter an, um sie auf die Befähigungsprüfung vorzubereiten. Diese Kurse vermitteln das erforderliche Fachwissen und die praktischen Fähigkeiten, um den Anforderungen des Berufs gerecht zu werden. Durch den Abschluss der Befähigungsprüfung und die Erfüllung der erforderlichen fachlichen Tätigkeit können Bestatter die notwendige Qualifikation erlangen, um das Gewerbe in Österreich ausüben zu dürfen.

Bestattungsfachkräfte – so gelangt man zum Job mit Sinn

Sollte man nicht die Eröffnung eines eigenen Betriebs anstreben, kann man sich auch bei jedem Bestattungsinstitut als Berater:in bewerben. Neben viel Liebe zum Menschen, zählen Organisationsfähigkeiten und sehr verlässliches Arbeiten sowie Kommunikationstalent zu den wichtigsten Eigenschaften. Auch eine Lehre zur Bestattungsfachkraft ist möglich oder der Quereinstieg aus anderen Berufsgruppen oder Studiengängen wie etwas der Psychologie.

Mitarbeitende eines Bestattungsunternehmens

Bestattungsfachkräfte: Sie übernehmen Aufgaben, die unmittelbar mit dem Verstorbenen verbunden sind. Dazu gehören die Abholung des Leichnams, die Durchführung der hygienischen Maßnahmen der Thanatopraxie, die Vorbereitung des Grabes und die Erledigung der erforderlichen Tätigkeiten auf dem Friedhof.

Aufnahmeberater:innen: Sie fungieren als Ansprechpersonen für Hinterbliebene und Familien.

Gemeinsam mit ihnen organisieren sie Trauerfeiern und unterstützen dabei, den Verstorbenen so individuell zu verabschieden, wie sein oder ihr Leben verlaufen ist. Generalist:innen: Diese Berufsgruppe vereint die beiden oben genannten Tätigkeitsfelder und agiert als Allrounder im Bestattungsunternehmen. Sie sind von Anfang an (Anruf und Information über den Todesfall) bis zur Planung der Beisetzung engagiert und beteiligt. Sargträger:innen: Einige Bestattungsinstitute beschäftigen zusätzlich (meist geringfügig) Mitarbeiter:innen, die bei der Beerdigung helfen und den Sarg zu Grabe tragen. Die Ausbildung erfolgt dabei praktisch vor Ort in den Unternehmen, wo den Auszubildenden das erforderliche Wissen und die Fähigkeiten vermittelt werden, um ihren jeweiligen Aufgabenbereich professionell ausüben zu können.

Herausforderungen und Chancen im Beruf des Bestatters:

Der Beruf des Bestatters bringt Herausforderungen, aber auch Chancen mit sich. Die Arbeit mit Trauernden erfordert viel Einfühlungsvermögen und emotionale Stabilität. Gleichzeitig bietet der Beruf die Möglichkeit, anderen Menschen in schwierigen Zeiten beizustehen und eine bedeutende Rolle bei der Würdigung des Lebens und der Bewältigung von Verlusten zu spielen.

Eine Berufung mit persönlicher Erfüllung

„Die Würde eines Menschen ist unantastbar, auch über das Ableben hinaus.“ Dieses Prinzip steht im Einklang mit den Werten und Überzeugungen von Herrn Pansy und seinen Kolleg:innen bei der Bestattung Kärnten. Sie betrachten es als Selbstverständlichkeit, dass jeder Verstorbene, dem sie begegnen, mit Würde und Respekt behandelt wird. Herr Pansy erklärt: „Es ist nicht immer angenehm, wenn wir auf einen Leichnam treffen. Dennoch bemühen wir uns, den Angehörigen, falls gewünscht, einen ‚letzten Blick‘ zu ermöglichen, indem wir den Verstorbenen waschen und hygienisch versorgen.“

Der Beruf des Bestatters als wichtige Stütze in schwierigen Zeiten

Der Beruf des Bestatters ist von großer Bedeutung für die Gesellschaft. Bestatter sind einfühlsame Begleiter in Zeiten des Verlustes und tragen dazu bei, dass Trauernde angemessen Abschied nehmen können. Sie übernehmen vielfältige Aufgaben, organisieren Bestattungen, unterstützen bei Formalitäten und bieten Trost und Beratung. Durch ihren Dienst tragen Bestatter maßgeblich zur Gedenkkultur und der Trauerarbeit bei, und ihre Arbeit wird als wertvolle Stütze in schwierigen Zeiten geschätzt.