Feuerbestattungen

Geschichtliches, Beweggründe & Informatives zur beliebtesten Bestattungsart Österreichs

Seit Jahren hält ein Wunsch in den Bestattungsinstituten Österreichs Einzug: viele Menschen möchten nach dem Tod verbrannt werden. Die insgesamt 17 aktiven Krematorien in Österreich sind also gut ausgelastet und verbrennen je nach Bundesland bis zu 80% der Verstorbenen. Die Gründe dafür sind einerseits die Kosten, die bei Feuerbestattungen deutlich unter jenen von Erdbestattungen liegen, aber auch weitere Vorteile wie die Möglichkeit, die Asche des geliebten Menschen mit nach Hause zu nehmen oder diese mittels verrottbarer Urne der Natur zurückzugeben.

Was ist eine Feuerbestattung?

Eine Feuerbestattung, auch bekannt als Kremation oder Einäscherung, ist eine Form der Leichenbestattung, bei der der Körper eines Verstorbenen verbrannt wird, anstatt ihn zu beerdigen. Dieser Prozess erfolgt in einem speziellen Ofen, der als Krematorium bezeichnet wird.

Der Ablauf des Kremationsprozess

Bei einer Kremation wird der Verstorbene in einem von insgesamt 17 Krematorien in Österreich verbrannt. Der Leichnam wird in einen speziellen Ofen gelegt, der hohe Temperaturen zwischen 800 bis 1.000 Grad Celsius erzeugt. In Österreich gibt es eine Sargpflicht, weshalb auch bei jeder Feuerbestattung ein Holzsarg benötigt wird. Verwendet werden hier oftmals Verbrennungssärge, die schadstoffarm und günstig (ab € 750,-) in der Anschaffung sind. Vor dem Verbrennungsprozess wird dem Verstorbenen auch ein Schamottstein zur späteren Identifizierung beigelegt.

Eindeutige Zuordnung der Asche durch Schamottstein

Schamottsteine, auch als Feuersteine oder Schamotten bezeichnet, ist ein feuerfestes Material, die aufgrund ihrer Hitzebeständigkeit ideal für die eindeutige Identifikation der Asche nach Verbrennungen geeignet sind. Der Schamottstein bleibt auch nach der Verbrennung erhalten und wird gemeinsam mit der Asche in die Urne gelegt und der Familie zur Beisetzung übergeben.

Die Vorteile der Feuerbestattung erklären ihre Beliebtheit

Kostenersparnis: Feuerbestattungen sind in der Regel kostengünstiger als Erdbestattungen, da sie keine große Grabstätte, aufwendige Särge oder viel Grabpflege erfordern.

Umweltgedanke: Der wenige Platz im städtischen Raum macht Urnengräber so beliebt. Zudem ist der ökologische Fußabdruck bei solchen Bestattungen wesentlich geringer, da sie weniger Ressourcen benötigen.

Flexibilität bei der Bestattung: Nach der Kremation können die Aschenreste auf verschiedene Weisen aufbewahrt oder verstreut werden. Bestattungen in der Donau, in einem Friedensforst, zum Diamanten verarbeitet oder klassisch in ein Urnengrab am Friedhof sind einige der Möglichkeiten.

Mobilität für Freunde & Familie: Die Asche lässt sich zudem leicht in andere Teile der Welt transportieren, wenn Freunde oder Familie weit entfernt leben.

Arten der Feuerbestattung

Auch wenn der Beginn einer Feuerbestattung immer ähnlich ist, nämlich die Einäscherung der:des Verstorbenen, so sieht der weitere Verlauf meist anders aus. Zunächst entscheiden Sie, ob Sie vom Toten im Sarg Abschied nehmen wollen oder die Urne mitsamt der Asche während der Trauerfeier aufgebahrt sein soll. Daraus ergeben sich dann die Möglichkeiten:

  1. Beisetzung am Friedhof, sobald die Kremation stattgefunden hat bzw. nach der Trauerfeier, sollten Sie sich für eine Aufbahrung im Sarg entscheiden.
    • Baumgrab am Friedhof

    • Urnengrab in der Erde

    • Urnengrab in Säulen oder an Gedenkplätzen am Friedhof

  2. Beisetzung in einem Friedensforst, der natürlichsten Art der Bestattung. Hierbei wird die Asche in einer kompostierbaren Urne in einem speziell dafür vorgesehenen Waldstück begraben. “Grabpflege” mittels Kerzen und Blumen ist hier keine notwendig bzw. sogar unerlaubt.
  3. Diamantbestattung: Die sterblichen Überreste, sprich die Asche, wird unter sehr hohem Druck zu einem Diamanten gepresst, der zu einem Schmuckstück (Kette, Ring, etc.) weiterverarbeitet werden kann. Das geht übrigens auch mit Teilen der Asche.
  4. Seebestattungen: In Österreich kann die Asche zum Beispiel in die Donau gestreut werden. Sollte das der Wunsch der Familie bzw. der:des Verstorbenen sein, leitet das Bestattungsinstitut Ihres Vertrauens gerne alles in die Wege.
  5. Urnenplatz zu Hause: Manche Personen möchten Ihre Liebesten ganz nah bei sich haben und möchten daher auch die Urne zuhause aufbewahren. Das ist in Österreich legal und möglich.
  6. Weltraumbestattungen finden äußerst selten statt, sind aber im Bereich des Möglichen. Dabei werden Teile der Asche mittels Satellit in die Erdumlaufbahn befördert. Diese umkreisen die Erde, bis sie irgendwann wieder in die Erdatmosphäre eintreten und dabei verglühen.

Die Geschichte der Kremation

Bereits im antiken Griechenland und Rom wurde die Kremation praktiziert, bevor sie im Christentum verdrängt wurde. Im 19. Jahrhundert erlebte die Feuerbestattung in Europa eine Wiederbelebung, vor allem aus hygienischen Gründen. 1874 wurde in Deutschland das erste Krematorium eröffnet. Das erste Krematorium in Österreich wurde 1901 in Wien eröffnet. Es handelt sich um das Krematorium Simmering, das noch heute in Betrieb ist. Die Idee gewann an Akzeptanz und Verbreitung, und heute ist die Kremation in vielen Ländern eine gängige Bestattungsoption.

Fazit

Feuerbestattungen und ihre vielfältigen Beisetzungsoptionen sind aktuell die beliebteste Art der Bestattung. Sollten Sie sich unverbindlich über alle Möglichkeiten, deren Finanzierung sowie etwaige Vorsorge-Themen sprechen wollen, stehen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in der Steiermark und Kärnten gerne zu Ihrer Verfügung.