Trost & Rat.
Auf dem Weg durch die Trauer.

Der Tod von einem geliebten Menschen hinterlässt Spuren an uns. Es ist ein einschneidendes Erlebnis, welches Zeit und Raum für die Verarbeitung benötigt. Um die Trauer besser zu bewältigen, ist es wichtig, sich mit dem Geschehen auseinanderzusetzen und sich wenn notwendig Rat und Trost zu holen.
Die eigene Trauer kann überwältigend sein, das ist völlig normal und legitim. Es ist in Ordnung, nach dem Verlust eines geliebten Menschen zu trauern. Tod und Trauer sind in unserer Gesellschaft immer noch oft Tabuthemen und Themen, über die viel zu selten gesprochen wird. Ein Fehler, denn die dabei aufkommenden Gefühle sind wichtig und notwendig, um einen geliebten Menschen zu verabschieden und den Weg in die Normalität zurückzufinden. Wie lange die Trauerphase dauert, ist von Mensch zu Mensch verschieden. Ob es nun Tage, Monate oder Jahre sind – es ist völlig in Ordnung, in dieser Zeit nicht richtig zu „funktionieren“. Dieser Prozess der Trauerbewältigung ist individuell, daher gibt es hier auch kein richtig oder falsch. Jede Art der Trauer ist gut so, wie sie ist!
Die Reaktionen auf Trauer sind individuell:
- Das Verhalten: sozialer Rückzug, Intoleranz anderen gegenüber, Reizbarkeit, kein Interesse an anderen, Unruhe, Weinen.
- Kognitiv: rasende Gedanken, Vergesslichkeit, schlechte Konzentration, Verwirrung, Gefühl der Unwirklichkeit.
- Emotional: traurig, verzweifelt, schockiert, schuldig, ängstlich, wütend, beschämt, hilflos.
- Körperlich: veränderter Schlafrhythmus, Appetitlosigkeit, Müdigkeit, körperliche Erschöpfung.
- Geistig: Orientierungslosigkeit, Verlust der Sinne, Glaubenszweifel bzw. Zweifel an der Überzeugung, Hinterfragen der eigenen Wertvorstellung.
Hilfreiche Tipps in dieser Zeit
Um die eigene Trauer erfolgreich zu bewältigen, ist es wichtig, sich damit bewusst auseinanderzusetzen und zu verstehen, dass es normal ist, um einen geliebten Menschen zu trauern. Es ist aber auch völlig in Ordnung, wenn man das Gefühl hat, die Trauer nicht alleine bewältigen zu können und sich professionelle Hilfe sucht. Trauerbegleiterinnen und Trauerbegleiter sowie Psychologinnen und Psychologen bieten Ihnen in diesem Fall professionelle Unterstützung auf Ihrem Weg der Trauerbewältigung. Das Ziel ist es, den Verlust der oder des Verstorbenen zu akzeptieren, in Liebe anstatt in Trauer an den Menschen zu denken und Schritt für Schritt in den Alltag zurückzukehren.
Es dauert einfach eine Zeit, bis ein Mensch das Geschehene verarbeiten kann. Es muss zuerst…
- … vom Verstand her begreifen werden,
- … emotional akzeptiert werden und
- … in Ihr Selbst- und Weltbild integriert werden.
Anlaufstellen Kärnten
Caritasverband in Zusammenarbeit
mit dem Katholischen Bildungswerk
Mo-Fr 12.00-18.00 Uhr |
T: 0463-500 667
Jeden 1. Dienstag im Monat von 17.00 bis 19.00 Uhr
Familienberatung und Psychotherapie
(Klagenfurt, Viktringer Ring 28, 1. Stock, neben Caritasheim „Haus Martha“) Kompetente und einfühlsame Begleitung für die Hinterbliebene
Telefonseelsorge
& Kriseninterventionsdienst
Gespräche mit Trauernden
& Trauergruppen
Gespräche mit Trauernden – Messe für Verstorbene
In der Domkirche Klagenfurt findet Dienstags um 18:15 Uhr eine Trauermesse mit anschließender Gesprächs- und Begegnungsmöglichkeit statt.
Weitere Informationen: Referat für Stadtpastoral, Lidmanskygasse 14, 9020 Klagenfurt am Wörther See
E: oder T.: +43 676 / 87722778
Trauergruppen
Trauergruppen finden regelmäßig 2x pro Monat statt. Alle Informationen und Termine finden Sie unter www.ulrikeneff.at oder +43 664 / 3428516
Anlaufstelle Steiermark
Kinder bei einem Trauerfall
Der Tod ist in unserer Gesellschaft leider immer noch oft ein Tabu! Aber gerade bei Kindern ist es besonders wichtig, mit ihnen offen über den Tod eines geliebten Menschen zu sprechen und ihnen zu Verstehen zu geben, dass der Tod und die dazugehörige Trauerphase normal sind. Außerdem ist es wichtig, den Kindern den Tod zu erklären und ihnen beizubringen, dass es endgültig ist.
Für Kinder ist es wichtig, dass sie Phasen der Distanzierung und der Normalität im Trauerprozess erreichen. Diese Phasen sollten jedoch niemals erzwungen werden. Die jungen Hinterbliebenen sollen selbst entscheiden, wann sie wieder in den Alltag einkehren wollen und wenn sie so weit sind, lassen Sie sie wieder zurück in ihren geregelten Alltag.
Um den Kindern ein Gefühl von Sicherheit zu geben, ist es wichtig, ihre Ängste, ob real oder Fantasie, ernst zu nehmen und ihnen dabei zu helfen, diese Gefühle besser zu verstehen. Dabei kann es hilfreich sein, den Kindern zu erlauben, Entscheidungen zu treffen, welche die Familie und den Tagesablauf betreffen. So bekommen sie ein Gefühl der Kontrolle und der Sicherheit.
Spielen kann Kindern dabei helfen, ihre Trauer zu bewältigen. Geben sie ihnen genug Zeit und Raum, wo Kinder wirklich Kinder sein dürfen, wo sie spielen und wo sie allen negativen Gedanken entfliehen können.
Helfen Sie Ihrem Kind mit Nähe und sagen Sie, dass Sie es beschützen werden. Gerade nach einem Todesfall wollen Kinder oft mehr Zuwendung und Aufmerksamkeit. Damit geben Sie ihnen das Gefühl von Sicherheit und Schutz.
Trauern Sie gemeinsam mit Ihrem Kind. So versteht es besser, dass die Gefühle normal sind und es in Ordnung ist zu trauern.
Schaffen Sie für Ihr Kind einen Raum, in dem jedes Gefühl OK ist und gefühlt werden dürfen. Ob Wut, Trauer oder Freude. Auch dies sind Gefühle, die während der Trauerphase auftauchen können und es ist wichtig, sich deswegen nicht schuldig zu fühlen.
Lassen Sie Ihr Kind Abschied nehmen, auch am offenen Sarg. Dabei ist es nur wichtig, dass das Kind auf die Verabschiedung vorbereitet ist und dabei begleitet wird. Außerdem sollten Sie das Kind auch mit auf das Begräbnis nehmen. Das alles sind Rituale, die für die Trauerphase von großer Bedeutung sind.
Beim Abschied und Begräbnis sollten Sie dafür sorgen, dass Ihr Kind in Begleitung von einer Person ist, die durch die eigene Trauer nicht beeinträchtigt ist. Wenn das Kind früher gehen will, kann diese Person das Kind begleiten, ohne dass Sie selbst den Abschied abbrechen oder das Begräbnis früher verlassen müssen. Wichtig ist, dass Ihr Kind diese Person kennt und ihr vertraut.