Traumberuf Bestatterin

Im Schatten des Todes: Warum die Arbeit in der Bestattung ein wahrer Traumberuf sein kann

Claudia Matheuschitz

Wenn man an den Beruf des Bestatters bzw. der Bestatterin denkt, kommen einem oft düstere Bilder in den Sinn: dunkle Kleidung, traurige Gesichter und ein Alltag voller Trauer. Doch für viele Menschen ist genau dieser Job eine wahre Berufung. In unserem Interview erzählt uns die Bestatterin Claudia Matheuschitz, warum ihre Arbeit weit mehr ist als nur der Umgang mit dem Tod und wie sie inmitten der Stille und Dunkelheit ihre wahre Leidenschaft gefunden hat.

(Foto  Magic Studio)

Vom Klischee zum Verständnis: Die Realität in einer Bestattung

„Die meisten Menschen denken bei Bestattungen an die Abholung von Toten“, erzählt Claudia Matheuschitz. „Dabei ist es vielseitig, abwechslungsreich und die anfallenden Arbeiten an einem Sterbefall machen keinen Tag gleich.“ Manche Sterbefälle begleiten Bestatter:innen für mehrere Wochen, andere können schneller abgearbeitet werden. Es ist aber in jedem Fall eine große Herausforderung, denn für die Hinterbliebenen fallen bis zu 175 Entscheidungen bei der Planung der Trauerfeier an, die allesamt vom Team der Bestattung begleitet und umgesetzt werden wollen.

Claudia Matheuschitz

“Die Aufgaben in der Bestattung sind viel mehr als nur Organisation von Beerdigungen und Umgang mit Verstorbenen. Bestatter sind auch da, wenn es am schlimmsten ist. Sie stehen den Angehörigen in dieser schweren Zeit bei und helfen, Abschied zu nehmen. Sie organisieren, beraten und spenden Trost”, so Matheuschitz.

(Foto Martin Steiner)

Eine Berufung statt nur ein Beruf

Wenn Kinder nach ihrem Traumberuf befragt werden, antworten sie in den meisten Fällen mit Feuerwehrmann, Ärztin oder Astronaut – der Beruf des Bestatters kommt dabei eher selten vor. „Ich selbst kam durch Zufall zu diesem Beruf und was ich so von meinen Kolleg:innen weiß, sind auch die meisten von ihnen “unbeabsichtigt” in die Branche gekommen.“ Zu Beginn ihrer Probearbeit konnte Claudia Matheuschitz sich noch nichts über die Vielfältigkeit der Aufgaben in diesem Beruf vorstellen. „Ich wusste gar nicht, wie viele verschiedene Tätigkeiten getan werden müssen und diese Abwechslung hat mich neugierig gemacht“, erklärt sie.

Der Umgang mit Trauer und Verlust

Eine der größten Herausforderungen als Bestatter:in ist der Umgang mit Trauer und Verlust. „Ich habe während meiner Probezeit gemerkt, dass mir die Aufnahme-Gespräche liegen. Es hat einen Reiz, nicht zu wissen, welche Personen kommen und warum.“, erzählt Matheuschitz. Das Team der Bestattung berät die Angehörigen und plant die Trauerfeiern von Anfang bis Ende. „Jeder Tag ist anders“, so die Bestatterin.

Arbeit im Spannungsfeld des Tabuthemas Tod

In der Gesellschaft war der Tod für lange Zeit ein Tabuthema. „Das Thema wird immer lockerer, denn die Leute machen sich mehr Gedanken darüber, dass sie ihre Nachkommen finanziell entlasten wollen.“, erklärt sie. Die Angehörigen werden aber oft nicht nur finanziell belastet. „Es sind sehr viele Entscheidungen zu treffen.“, erläutert die Bestatterin. ”Von der Auswahl der Musik, der Rede und dem allgemeinen Ablauf sind Entscheidungen zu treffen, die leichter zu fällen sind, wenn das Thema Tod bereits zu Lebzeiten Thema war.”

Fähigkeiten, die zählen – Was es braucht, um in der Bestattung erfolgreich zu sein

Der Beruf des Bestatters erfordert eine einzigartige Mischung an Fähigkeiten, die weit über das fachliche Wissen hinausgehen. „Es braucht in jedem Fall ein gutes Gespür für Menschen“, erzählt Claudia Matheuschitz. Die Bestatter:innen müssen sich den Angehörigen anpassen, um ihnen in dieser schweren Zeit zu helfen. „Man sollte empathisch sein und wissen, wie man mit den Menschen spricht. Es ist auch wichtig zu verstehen, ob die Angehörigen mit vielen Informationen konfrontiert werden wollen und ob sie diese gut verarbeiten können.“

Eine große Herausforderung ist auch der Ablauf der Trauerfeier, denn es gibt keine zweite Chance. „Es muss alles perfekt sein, wenn zum Beispiel die Technik einmal versagt, kann man zwar nichts dafür, aber man nimmt es persönlich. Und das ärgert einen.“, so Matheuschitz. Für die Angehörigen ist dieser Abschied ein prägender Moment. „Man hat keine zweite Chance. Wir versuchen daher jedes Mal von Anfang bis Ende, dass alles perfekt ist.“

Fazit

Die Tätigkeitsfelder in der Bestattung sind vielfältig. Was sie aber alle eint ist die Tatsache, dass man viel Empathie und Mitgefühl benötigt, um den täglichen Herausforderungen mit Gelassenheit zu begegnen. Sollten Sie das Gefühl haben, dass diese Welt auch für Sie beruflich interessant sein könnten, freuen wir uns jederzeit über Ihre initiative Bewerbung bzw. Ihr Anschreiben auf eine unserer freien Stellen:

Hier freie Jobs in der Bestattung finden!